O. O., o. Vlg., 1920-1922, 63 beidseitig mit Tinte handgeschriebene S., 1 Bl. 4°, Schweinsleder der Zeit mit schwarzgepr. Deckeltitel.
Erste und letzte Seite in Sütterlinschrift, sonst lateinische Schreibschrift. - Heinrich Breme (1840 Herzebroch/Wf. - 1925?) schrieb seine Lebenserinnerungen für seine Kinder auf. Er erzählt von seiner Schulzeit in Paderborn und Warendorf, berichtet kurz von seinen Eltern und Geschwistern. Nach dem Abitur machte er eine Lehre bei Karl Heinrich Michaelis, Kgl. Wasserbaumeister in Münster, der u.a. 1852 das Buch "Die Melioration der Bokeler und Mastholter Niederung" verfasst hat. Er war beteiligt an den Vorarbeiten für den Rhein-Weser-Elbe-Kanal, an Untersuchungen über Regenfall und Wasserabfluß in den Niederungen Westfalens. Er studierte die Technik des Feldmessenss anhand von Lehrbüchern, machte sein Examen in Minden, betreute zeitweilig die Verwaltung des Amtes Herzebroch-Clarholz, führte die Leitung der Einschätzung der Heerde-Überemser Entwässungsgenossenschaft, stellte Projekte für die Gemarkung Steinheim und anderer Orte fertig. Ergänzt durch viele Anekdoten, und mit Witz und Ironie ausgestattet, geben die Erinnerungen ein unterhaltsames und lebendiges Zeugnis seines überwiegend im westfälischen Raum verlaufenden Lebens ab. - Gutes Exemplar.