Dr. Karl Schneider: 20 Jahre Postrecht 1907-1927 - Sammlung wichtiger Entscheidungen Post und Telegraphie in Wissenschaft und Praxis, Band 14 und 15.

R. v. Decker's Verlag, G. Schenck, Berlin, 1928, 522 Seiten. Taschenbuch, Paperback.

Seit dem Erscheinen der letzten größeren, systematischen Darstellung des Postrechts in dem Kommentar von Aschenborn sind nahezu 20 Jahre verflossen. In dieser Zeit haben Schrifttum und Rechtsprechung reichen Stoff für die Auslegung des Postgesetzes und anderer postrechtlichen Bestimmungen geliefert. Insbesondere hat die Rechtsprechung der obersten Gerichte, namentlich des Reichsgerichts, viel zur Klärung postrechtlicher Streitfragen beigetragen. An einer zusammenfassenden Veröffentlichung hat es bisher gefehlt. Die oft beklagte Zersplitterung im Zeitschriftenwesen hat sich gerade auf dem Gebiete des Postrechts besonders bemerkbar gemacht. Die Urteile der Gerichte sind in den verschiedensten Sammlungen und Zeitschriften zerstreut, die demjenigen, der die Bestimmungen praktisch anzuwenden hat, oft nicht zugänglich sind. Im einzelnen ist es fast unmöglich, die in Dutzenden von Zeitschriften und sonstigen Veröffentlichungen verstreuten, fortlaufend erscheinenden Ergebnisse der Rechtsprechung zu verfolgen und zu überschauen. Unter diesen Umständen erschien es als ein dringendes Bedürfnis, die reichhaltige Rechtsprechung der letzten 2 Jahrzehnte in systematischer Darstellung zusammenzufassen. Hier soll das vorliegende Buch eine empfindlich hervorgetretene Lücke ausfüllen. Es soll zugleich dazu dienen, einen Gesamtüberblick über das vielgestaltige Gebiet des Postrechts und damit eines wichtigen Ausschnitts aus der Arbeit der Post überhaupt zu geben, dem Fachmann und dem Nichtfachmann ein Hilfsmittel bei der Lösung postrechtlicher Fragen zu sein und zugleich einen Beitrag zur Weiterbildung eines wichtigen Zweiges des Verkehrsrechts überhaupt zu leisten. Bei der Auswahl des vorhandenen, vielseitigen Stoffes war in erster Linie die Erwägung maßgebend, eine möglichst vollständige Sammlung zu schaffen. Es sind daher auch solche Entscheidungen aufgenommen worden, die gewissen rechtlichen Bedenken unterliegen.