Einblattdruck 1799: Mit diesem Erlass zeigt Maximilian Joseph seinen Untertanen an, dass er die Nachfolge seines verstorbenen Verwandten Karl Theodor als bayerischer Kurfürst angetreten hat. 16. Februar 1799.

Bayerische Geschichte, Landesgeschichte, Kurfürst, Erlass, Einblattdruck

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Beschreibung

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Vollständiger Titel und bibliografische Daten:

Von Gottes Gnaden,
Wir Maximilian Joseph Pfalzgraf bey Rhein, in Ober- und Nieder Baiern Herzog, des Heil. Röm. Reichs Erz-Truchseß, und Churfürst, wie auch Herzog zu Jülich, Cleve, und Berg, Landgraf zu Leuchtenberg, Fürst zu Mörs, Graf zu Veldenz, Sponheim, der Mark Ravensberg, und Rappoldstein, Herr zu Ravenstein und Hochenäck.

Gegeben in unserer Haupt- und Residenzstadt München
den 16. Februar 1799.
Maximil. Joseph Churfürst.
Vid. Freyherr von Hertling
Ad Mandatum serenissimi Domini
Elect. Ducis proprium.
Egid Kobell, churf. wirkl. Rath, und geheimer Sekretär.
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Mit diesem Erlass wendet sich der neue bayerische Landesherr an alle seine Untertanen: „Entbieten männiglich unsern Gruß zuvor. Nachdem der allmächtige Gott, nach seinem unerforschlichen Rath und Willen, den Durchleuchtigsten Fürsten und Herrn Carl Theodor, Pfalzgrafen bey Rhein [etc. etc.] unsern Herrn Vettern, und Oheim aus dieser Zeitlichkeit abgefordert hat, […] wollen wir Uns zu sammtlichen Einwohnern, […] überhaupt allen Unsern Erblande angehörigen. wessen Standes, Würde und Wesens sie immer sein mögen, gnädigst und gänzlich versehen, dass sie Uns von nun an für ihren rechtmäßigen, und einzigen Landesherrn so willig als pflichtig erkennen. […]“
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„Maximilian I. Maria Michael Johann Baptist Franz de Paula Joseph Kaspar Ignatius Nepomuk (1756 - 1825) war bei Regierungsantritt im Jahre 1799 als Maximilian IV. zunächst Herzog von Bayern, Pfalzgraf bei Rhein, Herzog von Jülich und Berg sowie Kurfürst des Heiligen Römischen Reiches. Durch ein Bündnis mit dem napoleonischen Frankreich stieg er ab dem 1. Januar 1806 zum ersten König des Königreichs Bayern auf. Bei seinen Untertanen wurde er mit der populären Kurzform seines Namens „König Max“ genannt. [...]
Ursprünglich nicht zum Thronfolger vorgesehen, erbte Maximilian 1778 die Grafschaft Rappoltstein. [...] Zusammen mit seinem Mitarbeiter Maximilian von Montgelas plante er bereits weitreichende Verwaltungsreformen (Ansbacher Memoire). Nach dem Tod des bayerischen Kurfürsten Karl Theodor wurde Maximilian Joseph als nächster Verwandter im Jahre 1799 als Maximilian IV. Joseph dessen Nachfolger in allen Gebieten der Wittelsbacher.
Maximilian Joseph verlegte 1800 die bayerische Landesuniversität von Ingolstadt nach Landshut. Im selben Jahr verlor die bayerische Armee an der Seite Österreichs die Schlacht von Hohenlinden gegen das napoleonische Frankreich. Im Frieden von Lunéville 1801 musste Maximilian Joseph auf seine linksrheinischen Besitzungen verzichten. Damit verlor er die linksrheinischen Teile der Kurpfalz und das Herzogtum Jülich. Als Ausgleich konnte Bayern jedoch sein Staatsgebiet durch die im Reichsdeputationshauptschluss 1803 verfügte Mediatisierung und Säkularisierung erheblich erweitern. Allerdings verlor es 1803 den noch verbliebenen rechtsrheinischen Teil der Kurpfalz an Baden. […]
Bayern wurde 1806 unter dem Minister Maximilian Graf von Montgelas zum führenden Mitglied im Rheinbund und Bündnispartner von Napoleon. Für seine Bündnistreue (seit dem Geheimvertrag von Bogenhausen im Jahre 1805) wurde Bayern durch den französischen Kaiser im Frieden von Pressburg zum Königreich aufgewertet und Max Joseph am 1. Januar 1806 in München als Maximilian I. Joseph zum ersten König Bayerns erhoben. […]
Die politische Anlehnung an Frankreich hatte letztlich einen hohen Preis: 1812 mussten 30.000 bayerische Soldaten Napoleons Feldzug gegen Russland mit dem Leben bezahlen. Maximilian I. Joseph hatte daraufhin am 8. Oktober 1813 – noch 10 Tage vor der Völkerschlacht bei Leipzig – durch den geheimen Vertrag von Ried die Kooperation mit Napoleon aufgegeben und war eine Verbindung mit Österreich eingegangen. […]
Die vom König geprägte Verfassung des Königreichs Bayern von 1818 sollte (mit gewissen Ergänzungen und Verbesserungen) bis zum Ende der Monarchie 1918 genau 100 Jahre lang in Kraft bleiben. Maximilian I. Joseph starb am 13. Oktober 1825 im Schloss Nymphenburg.“ (Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Maximilian_I._Joseph_Bayern)
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Zustand

Der sehr dekorative Druck auf Büttenpapier im Querformat ca. 50 x 40 cm (Register) ist einseitig mit dem in Fraktur gesetzten Text bedruckt. Das unbeschnittene Blatt ist ausgezeichnet erhalten. Es gibt am linken Rand leichte Lichtverfärbungen, im übrigen ist der Druck frisch und sauber, ohne Anstreichungen oder Beschädigungen. Der Blatt ist zweifach gefaltet überliefert.
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