Freiligrath, Ferdinand.
Ein Glaubensbekenntniß. Zeitgedichte. Mainz, Victor v. Zabern 1844.
Kl.-8°. XVI, 319 S., [2] Bl. OLn. mit goldgepr. Rücken- u. Deckeltitel
u. ornamentaler Rücken- u. Deckelverg.
Slg. Borst 2110. Hirschberg (dtv) S.
136. Houben I, 186 ff. KNLL V, 798. Stammhammer I, 83, 2. – Erste
Ausgabe dieser bedeutenden politischen Gedichtsammlung, mit der sich
Freiligrath „offen und entschieden zur Opposition“ bekennt. – „Für
Cotta, den Verleger seiner „Gedichte“, war das natürlich nichts, zu
Milderungen und Auslassungen wollte sich der Dichter trotz allen
Zuredens nicht verstehen. Es brauchte dazu einen jungen,
unternehmungslustigen Verleger, dem es auf einen Tanz mit den
Polizeiministerien der dreiunddreißig Bundesstaaten nicht ankam, und der
die Schiche kannte, solch verfemte Literatur hinter dem Rücken der
Behörden an den Mann zu bringen… Das Manuskript irgendeinem Zensor
vorzulegen war aussichtslos, das Buch mußte also mehr als zwanzig Bogen
Umfang haben, um sein Erscheinen ohne vorherige Zensur zu rechtfertigen…
Der nicht ausreichende Text mußte aufs äußerste gestreckt werden;
dadurch erhielt das Buch eine Ausstattung, die an Luxusdrucke moderner
Dichter erinnert: große Schrift, meist nur zwei Strophen auf einer
Seite, und ein besonderer „Schmutztitel“ vor jedem Gedicht. So kam man
mit dem Schlußvers glücklich auf 20 1/4 Bogen… Kaum begann das Buch zu
„rumoren“, da setzten die Verbote ein…“ (H. H. Houben). – Der Dichter
nach dem Erscheinen dieses Buches zunächst nach Belgien, wo er K. Marx
kennenlernte, später über die Schweiz nach England. – Rücken etwas
aufgehellt, durchgehend teils stärker stockfleckig, gutes Exemplar.
Vielen Dank !!
Gute Ware
alles bestens!