Frýd, Norbert

Seiten leicht gebräunt, Einband leicht fleckig, Einbandkanten teils bestoßen, ansonsten in gutem, gebrauchten Zustand, Die koreanischen Berge waren überall, so weit das Auge reichte, und der Bursche verlor sich in ihnen wie ein unruhiger dunkler Punkt. Die Berge waren reich, sie hatten alles im Überfluß, was Berge im Überfluß haben können, Gestein und Erz, Feuchtigkeit und Wasserfälle, dichten Wald und eine bunte Tierwelt. Der Bursche dagegen hatte nichts, er kam sich so arm vor, wie Menschen nur sein können. In aller Frühe, noch mit dem Schleier des Schlafes auf dem heißen Gesicht, wankte er, unter der Bürde des Tragkorbs gebeugt. zum Markt in der Stadt, und erst spät abends kehrte er mit einer neuen Last von gesammeltem Reisig auf dem Rücken aus den Bergen zurück. Aber dennoch verdiente er nicht mehr, als was er zusammen mit der Mutter verzehrte. Wenn sie etwas beiseite gelegt hatten, um für seine Hochzeit zu sparen, kam es jedes mal zu einem unvorhergesehenen Zwischenfall, der das Geld verschlang. Krankheit, ein Bettelmönch, ein zerrissener Schuh - keine Ausgabe war gering genug, um den Beutel der Mutter nicht völlig zu leeren. (aus dem Buch) 3b1a