Krüger, Renate

die Seiten sind altersbedingt gebräunt, Byzanz im Bilderstreit... Renate Krüger schildert uns mit vortrefflicher Sachkenntnis und echter Erzählerfreude die bewegten Ereignisse, die während des achten und neunten Jahrhunderts das Reich am Bosporus erschütterten. Eine fesselnde Handlung rollt vor unseren Augen ab: Eine Christin, die eine Ikone vor der Vernichtung bewahren will, wird von Soldaten des Kaisers erschlagen, der die Beseitigung der Ikonen befohlen hat. Ihr Kind aber findet Rettung durch einen Mohammedaner, der es von einer Jüdin aufziehen und zum Maler ausbilden läßt Der junge Künstler muß mit seiner Pflegemutter aus Byzanz fliehen; beide finden Zuflucht im Kalifeneich. Dorthin kommt auch Johannes Damaskenos, der leidenschaßliche Wortführer der Ikonen-Freunde. Unter seinem Einfluß wird der junge Philippos zu einem bedeutenden Ikonenmaler. Seine große Zeit kommt, als die Kaiserin Eirene den Bilderstreit beendet und dieVerehrung der Ikonen wieder gestattet. Im Rahmen dieser an ergreifenden Szenen reichen Handlung gewinnt das historische Geschehen Farbe und Leben; der Leser folgt willig der kundigen Darstellung, die ihn erkennen läßt, wie auch die religiösen Auseinandersetzungen jener Tage nichl von Wahn und Torheit verwirrter Menschen bestimmt wurden, sondern von dem Gegeneinander gesellschaftlicher Kräfte, die in den Formen des Bilderstreits ihre sehr realen Interessen und Machtansprüche zum Ausdruck brachten. (über das Buch) 3b2b