Neff, Vladimir

die Seiten und der Einband sind altersbedingt gebräunt, fleckig, Umschlagkanten mit Bestoßungen, Seit Jahren zählt der Prager Romancier Vladimir Neff (1909) zu den populärsten Autoren unseres Nachbarlandes. Seine Romane "Königinnen haben keine Beine" (1976) und "Der Ring der Borgias" (1979) haben auch bei uns einen großen Leserkreis gefunden. Mit "Die schöne Zauberin" findet Neflfs Trilogie ihren krönenden Abschluß. Witzige, ergreifende, tragische und komische Episoden aus dem Leben des böhmischen Abenteurers Peter Kukan von Kukan und der um ihn agierenden historischen und erfundenen Gestalten lassen die Lektüre zu einem spannenden Erlebnis werden. Auf dem Weg in die Türkei, wo auf Peters Ergreifung eine hohe Belohnung durch den Sultan ausgesetzt ist, kentert das Schiff, und Peer wird von Piraten aufgegriffen. Damit aber kommt er vom Regen in die Traufe, denn in Marseille, wo die Piraten anlegen, gerät er in die Fänge des französischen Königs. Peter spielt jedoch seine Rolle als wahrheitsliebender Narr unbeirrt weiter. Von Papst Urban VIII. gerufen, soll er während des Dreißigjährigen Krieges Wallensteins Sturz sichern, um die Habsburger zu schwächen. Seiner Liebe zu der schönen Zauberin, der Courage Libuse, verdankt er die Rettung vor der Hinrichtung als Marodeur. Er gerät zwischen die Fronten des sich bekämpfenden Katholizismus und Protestantismus in Magdeburg und scheitert schließlich als ehrlicher Verfechter des aufklärerischen Humanismus. Höhepunkte des Romans: die Schlacht am Weißen Berge, der Regensburger Reichstag, die Eroberung Magdeburgs durch Wallenstein. Hinter der Kulisse der religiösen Differenzen dringt Neff zum Kern der historischen Konflikte: zu den wirtschaftlichen und machtpolitischen Kämpfen in einer bewegten, folgenschweren Zeit. Mit viel Geschick sucht Neff die "dunklen Stellen" in der Geschichtsschreibung und füllt sie mit seiner Phantasie. (vom Umschlag) 4g3b