Prof. Erich Manegold: Emulsionen.

Strassenbau, Chemie und Technik, Heidelberg, 1952, 326 Seiten mit 124 Bildern. Gebunden Leinen.

Die tierische und pflanzliche Milch sind Musterbeispiele dafür, wie die lebende Natur von der Emulgierung wasserunlöslicher Flüssigkeiten und Weichstoffen Gebrauch macht, um sie als dünnflüssige Emulsion mit leicht resorbierbaren Tröpfchen zum Verbrauchsort zu transportieren. Diese natürlichen Emulsionen sind in gewissem Umfang auch heute noch das erstrebte Vorbild vieler künstlicher Emulsionen. Im allgemeinen begnügt sich jedoch die Technik nicht mit der geringen Konzentration und der mikroskopischen Tröpfchengröße der natürlichen Emulsionen. Sie erstrebt vielmehr hochkonzentrierte Emulsionen von grosser Lagerbeständigkeit und optimaler und gleichmäßiger Feinteiligkeit. Besonders erwünscht sind diese Eigenschaften bei allen OW-Emulsionen, die im Straßenbau oder in der Anstrichtechnik eingesetzt werden. Man verlangt hier von der Emulsion einerseits eine grosse Beständigkeit des Zerteilungsgrades, solange sie nicht eingesetzt wird, und andererseits eine große Unbeständigkeit des Zerteilungsgrades, sobald sie als Anstrich vorliegt. Widersprechende Forderungen dieser Art bilden beim Aufbau einer Emulsion keine Seltenheit und zwingen den Bearbeiter zu einer Ausbalancierung der Ansprüche, die sich nur dann durchführen läßt, wenn man den höchst komplizierten Aufbau einer Emulsion auf breitester Grundlage chemisch und physikalisch beherrscht. Aus diesem Grunde werden in der vorliegenden Monographie die allgemeinen kolloidkundlichen Grundlagen und die allgemeine Kennzeichnung der Emulsionen besonders eingehend behandelt.