Weismann, August (Friedrich Leopold).
Vorträge über Deszendenztheorie gehalten an der Universität zu Freiburg
im Breisgau. 2. verb. Aufl. 2 Bände in 1. Jena, Gustav Fischer 1904.
Gr.-8°. XII, 340 S.; VI, 344 S. mit 131 Textabb. und 3 farb. Tafeln.
OHldr. mit goldgepr. Rückentitel und dezenter Rückenverg.
NDB XXVII, 674 ff. –
Wissenschaftliches Testament des bedeutenden Evolutionsforschers. Die
Farbtafeln zeigen Schmetterlinge. – A. Weismann (1834-1914), seit 1866
ordentlicher Professor in Freiburg und seit 1874 erster Inhaber des
Lehrstuhls für Zoologie ebda., fasst hier die Ergebnisse und Erfahrungen
aus fast vierzigjähriger Forschung zusammen. – „W. gehörte zu den
ersten Anhängern ?Darwins in Deutschland. Bereits in seiner
Antrittsvorlesung „Über die Berechtigung der Darwin’schen Theorie“ 1868
charakterisierte er die Evolutionstheorie, die er
Transmutationshypothese nannte, als „die einzige, heutzutage berechtigte
wissenschaftliche Annahme über die Entstehung der organischen Formen“,
Ausgangspunkt von W.s Überlegungen zu Fragen der Evolutionsmechanismen
war die Selektionstheorie. Er war wohl der konsequenteste Vertreter der
Theorie von der natürlichen Auslese im 19. Jh. W. sah, daß die
Entstehung der erblichen Variabilität die zentrale offene Frage nach den
Evolutionsmechanismen war und gab mit der Rekombination einen Teil der
Antwort. Die Bedeutung von Befruchtung und Reduktionsteilung erkannte W.
darin, daß durch sie eine Umverteilung der Erbanlagen bewirkt werde,
die zu individuellen Unterschieden zwischen den Organismen führe. Den
Vorgang der Keimplasmavereinigung bezeichnete er als „Amphimixis“
(zweiseitige Vermischung)“ (Uwe Hoßweld in NDB). – Rücken etwas
aufgehellt, schönes Exlibris, gutes sauberes Exemplar.
Gute Ware
alles bestens!