Gentz, Friedrich v.
Ueber den Ursprung und Charakter des Krieges gegen die Französische
Revoluzion. Berlin, Heinrich Frölich 1801. 8°. Titel, 333 S. Moderner
Halbleinenband mit goldgepr. Rückentitel.
ADB VIII 580. Kircheisen, Gentz 105.
Goedeke VI, 191, 16. Humpert 7677 (Titel und Verlag ungenau). NDB VI,
190 ff. – Erste Ausgabe des glänzend geschriebenen Buches, eine
Fortsetzung seines „Historischen Journals“. Gentz bezeichnet die
Jakobiner als Urheber des Krieges und erklärt die französischen Erfolge
mit der Zaghaftigkeit Preußens und Österreichs, die den Krieg gegen die
Republik nur als Verteidigungskrieg geführt hätten. „Diese Arbeit gehört
unstreitig zu dem Besten, was Gentz schrieb“ (Beer in ADB). – F. v.
Gentz (1764-1832), einer der wichtigsten Gegner Napoleons, „sein im
Sinne einer eigengesetzlichen Dynamik entwickelter Revolutionsbegriff
und die klare Kennzeichnung der Phasen und des Endes der Revolution
waren aufsehenerregende Leistungen. Aber erst seit der Kriegspolitik
Bonapartes kam bei G. – sichtbar in der Verwerfung der Projekte ewigen
Friedens und einer Rechtfertigung des Krieges – ein politischer
Realismus zum Durchbruch; aus dem pazifistischen Streiter wider die
Prinzipien der Französischen Revolution wurde der Herold des Kampfes um
die Wiederherstellung der politischen Grundordnung Europas, des von
Frankreich zerstörten Gleichgewichts der Mächte. Ließ schon diese
Tendenz die preußische Regierung abrupt von G. abrücken, so gefährdete
er seine Sonderstellung in Preußen, als er 1801 die von Hauterive
verkündete Europapolitik des bonapartistischen Frankreich
desillusionierte, England als den Hort der Freiheit Europas pries und
die Überwindung des deutschen Dualismus forderte, um den Kontinent vor
einer Unterwerfung durch den Hegemoniewillen Napoleons zu bewahren“ (H.
Rumpel in NDB). – Durchgehend teils stärker braunfleckig.
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