Löffler, Bertold.
Die sieben Zwerge Sneewittchens. Wien, Leipzig, Druck und Verlag Brüder
Rosenbaum o. J. (1911). Gr.-4° (32 x 27 cm.). [18] Bl. mit zweifarbigem
illustr. Titel, 1 goldlithogr. Tafel (″Sneewittchen“) und 7 farblithogr.
Tafeln. Farbig illustr. Halbleinenband.
Bilderwelt 548 und 1660
(Faksimile-Ausgabe von 1970). Doderer/Müller S. 265. Heller 128 (mit
Abb. 11, S. 22). LKJ II, 388. Ries 694, 2. Stuck-Villa II, 252. – Sehr
seltene Originalausgabe mit der berühmten Schneewittchen-Tafel Löfflers
in Golddruck. – „Das großartige Bilderbuch, das in seinen skurril
überzeichneten und dekorativ umspielten Zwergengestalten in die Hochzeit
der Wiener Sezession weist …“ (Doderer/Müller). – „Der Text ist in der
von F. W. Kleukens 1910 entworfenen „Ingeborg-Antiqua“ mit
Zeilen-Lineament gesetzt. – Das grosszügig gestaltete Buch
charakterisiert die Spätzeit der Wiener Stilkunst. Die Darstellung der 7
Zwerge … ist in ihrer farbenprächtigen, zugleich klobigen wie
verspielten Manier ganz deutlich von kunstgewerblichen Intentionen
geprägt: sie erinnert an keramische Figuren, die Löffler für die von ihm
mit Michael Powolny 1905 gegründete Werkstätte, ‚Wiener Keramik‘
entwarf“ (F. C. Heller in Bilderwelt). – „Die großen, farbenfrohen
Darstellungen der Zwerge sind ganz im charakteristischen Stil von
Löfflers graphischen Arbeiten jener Jahre gestaltet: Statisch wirkende
Körperformen, die plastizität nur andeuten, tatsächlich aber durch
flächige Formgebung stilisiert erscheinen, klobige Gesichter, Hände und
Füsse, Anklänge an die keramischen Figuren Löfflers, dekorative
Stilisierung von Blüten und Blättern, kräftige, kontrastreiche
Farbgebungen. Ähnliche Gestaltungen finden sich auch auf einigen
Entwürfen Löfflers für Postkarten der Wiener Werkstätte. Das strenge
Lineament der Schrift (der Text ist zur Gänze in ein konsequentes System
von Linien eingefügt) und der klare dekorativ-architektonische
Charakter der Ingeborg-Type unterstützen die auffallende, vielleicht
etwas plakative ästhetische Qualität dieses Bilderbuches, das
wahrscheinlich nur in einer sehr kleinen Auflage erschienen ist“ (F. C.
Heller). – Rücken fachgerecht erneuert, Deckel etwas berieben und
angestaubt, die dritte und vierte Farbtafel hintereinander gebunden, nur
vereinzelt im unteren Blattrand etwas fingerfleckig, gutes Exemplar.
Gute Ware
alles bestens!