Ramler, Karl Wilhelm. Poetische Werke. Erster Theil: Lyrische Gedichte. Berlin, Johann Friedrich Unger für Johann Daniel Sander 1800. 4°. Gestoch. Frontispiz, gestoch. Titel mit Vignette, VI, 268 S. mit 8 Kupfertafeln u. 23 gestoch. Vignetten von E(berhard) S(iegfried) Henne nach B(ernhard) C(hristian) Rhode. Späterer Hldr. mit goldgepr. Rückentitel u. Linienvergoldung.
Goedeke IV/1, 182, 62. Lanckoronska-Oehler II, 131 und III, 53. Rümann 899. Vgl. Slg. Borst 871 (kleinformatige Ausgabe ohne die Kupfer). – Erster Druck der ersten Ausgabe des ersten Teils (noch ohne die Vignette auf dem Widmungsblatt S. 3). Exemplar der Vorzugsausgabe auf festem Vélin und in Quarto, zugleich die erste Gesamtausgabe (parallel erschienen zwei weitere Ausgaben in kleinerem Format). Der zweite Teil erschien 1831. – Einer der wenigen deutschen Luxusdrucke der Zeit und das Hauptwerk der Buchkunst des Klassizismus. Entstanden ist diese illustrative Hauptarbeit Rhodes (1725-1797) aus der Freundschaft mit Ramler. „Stilistisch blieb R., der 1783 von Friedrich II. zum Direktor der Akademie der Künste ernannt worden war und dieses Amt zeitlebens innehatte, der Formensprache des Barock verhaftet“ (D. Ritter in NDB XXI, 690 f.). – Die Fertigstellung zog sich über mehrere Jahre hin, da besonderer Wert auf gute typographische Ausstattung und gutes Papier gelegt wurde. Der erste Band erschien erst nach dem Tod Ramlers. – „Wenn es ihm (Unger) je gelang, an die Qualität seines erklärten Vorbildes Didot heranzukommen, so ist es hier der Fall. Dieses späte Zeugnis der Ungerschen Offizin vereint die Summe aller Erfahrungen, die Unger im Laufe seines Lebens als Drucker und Typograph, aber auch als Verleger gesammelt hat“ (Lange in: Imprimatur VI, S. 101). – Vorsätze erneuert, Exlibris, nur vereinzelt etwas braunfleckig, schönes breitrandiges Exemplar.
Gute Ware
alles bestens!