Wer heute Singles besitzt, ist garantiert ein Sammler. Nicht wenige Vinyl-Freunde von früher stürzten sich bei der Suche nach neuen Hits auf die Single. Die private Sammlung von Platten nahm so schnell größere Ausmaße an. Damit stellten Liebhaber der Musik sicher – sei es im Pop oder im Rock – die gerade gefragteste Schallplatte zu haben. So steigerten Singles Verkaufszahlen und setzten Trends.
Singles sollten den LPs Konkurrenz machen. Wie der Name „Single“ sagt, war auf der kleinen Schallplatte nur ein Kracher zu hören, die zweite Seite der Singles war meist langweilig. Aber es kam vor, dass die B-Seite ein größerer Erfolg war. Beispiel: „Über den Wolken“ von Reinhard Mey. Wer kennt heute noch „Der Mann aus Alemannia“ von der A-Seite der Single? Oder Gloria Gaynors Welt-Hit „I will survive“, der „Substitute" auf der anderen Seite der Schallplatte überflügelte?
In den 70ern erwies sich die Begrenzung der Songs auf eine kurze Dauer als Korsett, die Hörgewohnheiten hatten sich geändert, selbstverliebte Künstler der Rock-Musik und des Discosounds wollten lange Stücke spielen. Auf der Suche nach einer Lösung kam 1976 die erste Maxi-Single auf Vinyl heraus. Allerdings war die neue und längere Schallplatte eher etwas für Radiosender und DJs. Aber klar, deshalb sind Maxi-Singles für Sammler begehrte Ware.