2 seltene Petitionen aus dem Jahre 1819: Ein Appell des Augsburger Handelsstandes an die Bayerische Ständeversammlung, die Maut in Bayern aufzuheben, und ein berichtigender Nachtrag der Augsburger Kattun-Fabrikanten dazu. ---------------------------...

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Vollständiger Titel und bibliografische Daten

1. der Petition der Handelsherren:
An die hohe Ständeversammlung.
Vorstellungen und Bitten
des Handelsstandes in Augsburg das Mauthwesen betreffend. 1919.
Augsburg, den 10. April 1819.
Folgen die Unterschriften von 95
der bedeutendsten Kaufleute,
Inhaber aller Art Handlungen und Geschäfte.

2. des Nachtrags der Tuchfabrikanten:
An eine hohe Ständeversammlung des Reiches.
Gehorsamste Vorstellung und Bitte
der Kattun-Fabrikanten in Augsburg,
als berichtigender Nachtrag zu den
Vorstellungen und Bitten des
Handelsstandes in Augsburg.
Mit einer Beilage. Das Mautwesen betreffend. 1819.
Augsburg den 21ten Mai 1819.
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Die „Bitten“ des Augsburger „Handelsstandes“ und der dazu gehörige „berichtigende Nachtrag der Kattun-Fabrikanten in Augsburg“ sind zwei Dokumente aus der nachnapoleonischen Zeit in Bayern, als die durch den Wiener Kongress hinzugewonnenen Gebiete in das Königreich Bayern integriert werden mussten. Zugleich dokumentiert der „Nachtrag“ die wachsenden Gefahren für die einheimischen Webereien durch die rasante Mechanisierung der Tuchfabrikation außerhalb der bayerischen Grenzen.

Die Handelsherren und Fabrikanten der ehemaligen freien Reichsstadt Augsburg bitten darum, die noch bestehenden alten Handelshindernisse wie die der Mautregelung gänzlich zu beseitigen, um den freien Handel zumindest im Königreich Bayern zu befördern, denn:
„Die Aufhebung der Mauth wird dem Staats-Aerar allein den wahren Nutzen gewähren , das Wohl für den Handelsstand, und für alle gewerbtreibende Unterthanen des Reichs wieder herstellen, und erhalten. Daher mit dem vollsten Vertrauen auf die Hohe Ständeversammlung der unterzeichnete Vorstand des hiesigen Handelsstandes die ehrerbiethigste Bitte, um Würdigung seiner auf Thatsachen und Ueberzeugung gegründeten Darstellung, um nothwendige Aufhebung der Mauth zu erwirken, wiederholet, und mit vollkommenster Hochachtung erharret Einer Hohen Ständeversammlung gehorsamster Vorstand des hiesigen Handelsstandes. Die Vorsteher, Cassiere, und Assessoren.
Daß durch den Vorstand des hiesigen Handelsstandes desselben einmüthiger Antrag und Bitte an die hohe Stände-Versammlung in gegenwärtiger zu überreichender Vorstellung ausgedrückt worden, bekräftigen die unterfertigte hiesige Handelsmänner.
Augsburg, den 10. April 1819. Folgen die Unterschriften von 95 der bedeutendsten Kaufleute, Inhaber aller Art Handlungen und Geschäfte.“ (Petition S. 34 f.)

Diesem Antrag widersprechen die Augsburger Kattun-Fabrikanten in ihrem „Nachtrag“ vehement. Sie verweisen auf die ausländischen Produzenten, denen gegenüber sie durch die gänzliche Aufhebung der Maut benachteiligt und folglich nicht mehr konkurrenzfähig wären. Sie betonen, nur „die heilige, unveräusserliche Pflicht der Selbsterhaltung“ (S. 15) habe sie gezwungen, sich mit ihrem Anliegen an die Ständeversammlung zu wenden: „Wir glauben unsre tiefe Verehrung für die hohe Ständeversammlung nicht stärker beurkunden zu können, als durch das wahre Geständnis, dass wir die Behandlung des rohen Stoffes nur vom Wehstuhle an zu übernehmen, und die Waare nur da zu kaufen vermögen, wo wir sie am besten und wohlfeilsten erhalten, indem es uns nur auf diese Art möglich ist, dem fremden Andrange der Concurrenz in unserm Fache Widerstand leisten zu können. Dass dieser Ankauf in Augsburg grösstentheils nicht geschieht, ist allerdings zu beklagen, da gerade wir es sind, die durch diesen Uebelstand ganz vorzüglich leiden, ob uns gleich das wohl erworbene Recht zukömmt, zu verlangen, dass Erscheinungen, welche wir überall nicht herbeiführen, uns ebenfalls nicht imputirt werden.“ (Nachtrag S. 9f.)

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Zustand

1. Petition der Handelsherren:
Die Broschüre mit 35 in Fraktur gesetzten, ohne Einband mit blauem Papierrücken gelumbeckten Seiten im Format 9,7 x 16,2 cm ist, gemessen am Alter, in einem sehr guten Zustand: leicht staubige Titelseite Kostenstempel in der linken oberen Ecke (s. Scan), die Rückseite mit geknickten Ecken; Textblock druckverformt, innen leicht lichtfleckig, zwei kleine, zeitgenössische Markierungskreuze auf S. 3 und 11, aber sonst sauber und ohne Beschädigungen.

2. Nachtrag der Kattun-Fabrikanten:
Die Broschüre mit 16 in Serifenschrift gesetzten, ohne Einband mit blauem Papierrücken gelumbeckten Seiten im Format 20 x 25,6 cm ist ebenfalls sehr gut erhalten: Titel- und Rückseite mit zeitgenössischen Notizen zur Ablage, auf der Rückseite mit Kleberesten (s. Scans), Textblock sauber und ohne Anstreichungen oder Beschädigungen.
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