Helmut Flade: Holz Form und Gestalt.

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Verlag der Kunst, Dresden, 1976, 368 Seiten mit 253 Bildern. Gebunden Leinen.

«Die Wälder werden Kinder hervorbringen, die dann zu ihrem Tod beitragen werden. Der Stiel der Axt!» Die Folgerichtigkeit dieses gleichnishaften Gedankens Leonardo da Vincis läßt den dialektischen Widerspruch sichtbar werden, daß der Mensch Bäume fällen und Wälder roden mußte, um aus der realen Wirklichkeit der Natur das Geheimnis ihrer Ordnung zu ergründen. Von Anbeginn ist die Bearbeitung des Holzes mit der Entwicklung der spanenden Arbeitstechniken verknüpft: der Bearbeitung mit Axt und Beil als der ursprünglichen Methode des Herauslösens von Teilchen aus dem Faserverband mit keilförmigen Werkzeugen, dem Zerteilen und Ausformen des Baumstammes mit Hilfe der Technik des Sägens und dem Bilden der Form durch die Drechseltechnik. Alle drei Bearbeitungstechniken sind wohl gegeneinander abgrenzbar, überlagern sich aber teilweise, weil sie in verschiedenen Bereichen der materiellen Kultur eine stoff- und formbedingte Arbeitsfolge darstellen. Hervorzuheben ist dabei die Tatsache, daß das Ausformen des Holzkörpers mit Axt und Beil sowohl zur multiplizierbaren Form des Brettes als auch zur Originalität des in Holz geschnittenen Bildwerkes führte. Tastet man nach den «Fühlfäden» in den Beziehungen des Menschen unserer Zeit zum Holz, so stellt man überrascht fest, daß sie zuallererst zum Spiel des Kindes hinführen. Es ist von der gleichen Unmittelbarkeit getragen wie der Prozeß des schöpferischen Umwandeln der stofflichen Natur durch den Menschen in früherer Zeit. Im Kindesalter wird die aktive Bereitschaft geweckt, die äquivalente Funktion des Holzes auf höherer Erkenntnisebene zu entdecken. Das Eindringen in das Wesen des naturgewachsenen Materials sowie das Aufspüren der Übereinstimmung durch Menschenhand gebildeter Formen mit der stofflichen Eigenart des Holzes sind Anliegen dieses Buches. Der aufmerksame Leser wird hier nicht nur eine Zusammenstellung der schönsten bildnerischen und konstruktiven Holzarbeiten des europäischen Raumes finden, sondern auch Anregungen erhalten, den Werkstoff Holz und seine Gestaltungseigenarten auf neue, den Bedürfnissen unserer Zeit entsprechende Weise zu sehen.

Zustand

sehr guter Zustand, geringe Gebrauchs- und Alterungsspuren: noch im Pappschuber - Schutzumschlag gering defekt

Details zum Artikel

Autor: Helmut Flade

Titel: Holz
Form und Gestalt

Auflage: Erstausgabe

Verlagsname: Verlag der Kunst, Dresden

Jahr: 1976

Seitenanzahl: 368 Seiten mit 253 Bildern

Einband: Gebunden Leinen

Schutzumschlag: ja

Bemerkung: «Die Wälder werden Kinder hervorbringen, die dann zu ihrem Tod beitragen werden. Der Stiel der Axt!» Die Folgerichtigkeit dieses gleichnishaften Gedankens Leonardo da Vincis läßt den dialektischen Widerspruch sichtbar werden, daß der Mensch Bäume fällen und Wälder roden mußte, um aus der realen Wirklichkeit der Natur das Geheimnis ihrer Ordnung zu ergründen. Von Anbeginn ist die Bearbeitung des Holzes mit der Entwicklung der spanenden Arbeitstechniken verknüpft: der Bearbeitung mit Axt und Beil als der ursprünglichen Methode des Herauslösens von Teilchen aus dem Faserverband mit keilförmigen Werkzeugen, dem Zerteilen und Ausformen des Baumstammes mit Hilfe der Technik des Sägens und dem Bilden der Form durch die Drechseltechnik. Alle drei Bearbeitungstechniken sind wohl gegeneinander abgrenzbar, überlagern sich aber teilweise, weil sie in verschiedenen Bereichen der materiellen Kultur eine stoff- und formbedingte Arbeitsfolge darstellen. Hervorzuheben ist dabei die Tatsache, daß das Ausformen des Holzkörpers mit Axt und Beil sowohl zur multiplizierbaren Form des Brettes als auch zur Originalität des in Holz geschnittenen Bildwerkes führte. Tastet man nach den «Fühlfäden» in den Beziehungen des Menschen unserer Zeit zum Holz, so stellt man überrascht fest, daß sie zuallererst zum Spiel des Kindes hinführen. Es ist von der gleichen Unmittelbarkeit getragen wie der Prozeß des schöpferischen Umwandeln der stofflichen Natur durch den Menschen in früherer Zeit. Im Kindesalter wird die aktive Bereitschaft geweckt, die äquivalente Funktion des Holzes auf höherer Erkenntnisebene zu entdecken. Das Eindringen in das Wesen des naturgewachsenen Materials sowie das Aufspüren der Übereinstimmung durch Menschenhand gebildeter Formen mit der stofflichen Eigenart des Holzes sind Anliegen dieses Buches. Der aufmerksame Leser wird hier nicht nur eine Zusammenstellung der schönsten bildnerischen und konstruktiven Holzarbeiten des europäischen Raumes finden, sondern auch Anregungen erhalten, den Werkstoff Holz und seine Gestaltungseigenarten auf neue, den Bedürfnissen unserer Zeit entsprechende Weise zu sehen

Produktart: Buch

Sprache: Deutsch

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Ich bin froh, die eigentlich losen Zeitschriften in gebundener Buchform und dieser Qualität gefunden zu haben. Total genial.

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