Scheinverdienst. Ein Schauspiel in fünf Aufzügen. Für das k. k. Hoftheater.

Ifflands Schauspiel erschien zuerst in Leipzig bei Göschen 1795, vorliegende Ausgabe ist vermutlich, wie das Titelblatt nahelegt, ein Raubdruck für das Wiener Hoftheater. - Paul Weidmann (1748-1801 oder 1744-1810?), österreichischer Schriftsteller jüdischer Abstammung, bei den Jesuiten erzogen, trat 1767 in den österreichischen Staatsdienst ein u. wurde 1777 Referendar bei der böhmischen Hofkanzlei in Wien, 1785 Kanzlist in der dortigen geheimen Ziffernkanzlei. Seit 1771 veröffentlichte er Schauspiele bzw. Texte zu Singspielen, insgesamt mehr als 65, u.a. das erste deutsche Faustdrama "Johann Faust" (1775) (vgl. DBE). - Seine vorliegende "Schreiner"-Ausgabe ist eine Entgegnung auf das gleichnamige Schauspiel von August von Kotzebue, das am 18. Juli 1799 mit der Musik von Paul Wranitzky (Pavel Vranicky 1756-1808) uraufgeführt wurde. Er wirft in seinem Vorwort vom 22.7.1799 Kotzebue vor, lediglich ein Lustspiel von ihm (Weidmann: Der Schreiner. Originallustspiel..., Wien 1787) bearbeitet zu haben u. stellt ihm sein für die deutsche Schaubühne verfaßtes Stück entgegen (Vgl. Reel:27, 1162). - Georg Friedrich Jonas Frentzel (1754-1799), Kupferstecher. Seine Zeitgenossen rühmten ihn als Spezialisten für Stadtpläne u. Landkarten, er war aber auch tüchtig in architektonischen u. anatomischen Blättern, Vignetten, Schattenrissen u.a. (Thieme/Becker 12, S. 423). - Einband beschabt u. fleckig, kl. Wurmgang am vord. Außengelenk; altes Exlibris (Rothe Leihbibliothek)