Tage des Königs Mit Bildern von Adolf Menzel

der Umshclag ist fleckig und am den Kanten stärker bestoßen, Aus dem Inhalt: Der Großkanzler; Die Narbe; Alkmene; In drei Episoden, jede für sich ein Kleinod der Erzählkunst, zeichnet Bruno Frank ein Bild der letzten Tage Friedrichs des Grossen. Dieses Bildnis zeigt einen Einsamen, einen Herrscher am Ende seines Lebens, von seinem Jahrhundert verehrt und jewundert, von seinem Volk eher abergläubisch gefürchtet, schon von Legenden umsponnen und immer noch gezwungen täglich zu entscheiden. Was hier zutage tritt, ist nicht das Bild eines Helden wie ihn die Bilderbücher malen. Der Leser wird elmehr überwältigt von der VorStellung eines Menschen, der am Leben leidet und es dennoch in der grossartigen Klarheit seines Geistes, aller leichten Tröstungen spottend, in [er Hand behält und zu Ende trägt. ,Wie seltsam" erkennt der junge Marquis von Lafayette in einer der unvergesslichsten Szenen des Romans, „dass Lücken und Grenzen an einem Grossen erschaut seine Grosse nicht mindern - ja, sie sind gerade das. was ihn uns lieben macht". Despotisch zürnend, boshaft und drohend, so zeigt sich der König Riehtern und Kanzler, deren Urteilssruch gegen seinen Willen verstiess. Wie ein Mensch in seiner Qual dem uralten schottischen Freund, dem er die geheime Wunde seines Lebens offenbart. Erbarmungslos hart wie gegen sich selbst, höhnisch kritisierend begegnet er auf dem schlesischen Manöverfeld seinen Soldaten und Offizieren, die er dennoch dämonisch bezwingend für ihre Aufgabe entflammt. Und endlich das Bild erschütternder Einsamkeit auf der gespenstischen Fahrt durch Städte und Dörfer seines Landes, Stätten stärkjter Erinnerung, doch nur gehetzt und gepeinigt von der Angst und dem Schmerz um das einzige Wesen, dem seine zärtliche Liebe gilt. Die umstrittene, menschenverachtenseinen Zeitgenossen kaum ergründbare Gestalt des alten Königs wird durch Bruno Frank in eine Unantastbarkeit gehoben. (vom Umschlag) 1a4a