Tinko Illustrationen von Carl von Appen

das Buch ist ein Bibliotheksexemplar mit Stempel und Rückständen, gebräunt und fleckig, Umschlagkanten mit Bestoßungen, Das hier ist die Geschichte von zwei Männern, die um den Jungen Tinko kämpfen. Der eine Mann ist Tinkos Großvater, und wir werden finden, daß er es anscheinend gut mit seinem Enkel meint. Tinko findet das zunächst auch. Der andere Mann kommt aus dem großen Kriege und möchte gern Tinkos Vater werden. Er scheint keine Aussichten zu haben, Tinkos Gunst zu gednnen, denn er beschenkt und umhätschelt ihn nicht, sondern fordert Fleiß in der Schule und Duldsamkeit gegen ein fremdes Mädchen, das Tinkos Schwester werden soll, Dinge, die Tinko gar nicht behagen. Aber das Unerwartete geschieht: Tinko entscheidet sich nach vielem Hin und Her trotz der versprodienen Geschenke - ein rosiges Ferkel und ein Fohlen - gegen die großväterliche Güte. Er fügt sich den Forderungen des unbekannten Mannes, er lernt und nimmt manche Mühen auf sich, trotzdem nehmen seine besten Freunde ihn aber nicht mit auf ihre Auslandsreise. Da darf man schon gespannt sein, wie das zuging, und wir werden sehen: Nicht immer ist, was uns am besten schmecict, auch das Bekömmlichste für uns. Außerdem geschehen in diesem Buche andere Merkwürdigkeiten: Eine Eierschale rennt an der Wand der Schulstube auf und ab, die Hühner des Lehrers flattern betrunken umher, Hexengeld fliegt durch die Luft und schlägt den ahnungslosen Tinko fast zu Tode. Man muß in diesem Buche über neunmalgescheite Mehschen lachen, die sidi auf die eigenen Füße spucken, und man wird mit denen weinen, die von der Willkür der Unverständigen verletzt und gequält einhergehen. Zum Schluß aber werden wir wissen, daß die Plagen, diese Gespenster der Menschheit, in den Hirnen der Uneinsichtigen erbrütet werden. Wir werden sogar ein bißdien wissen, wie man die „Gespenstermacher" hindern kann, willige und fleißige Menschen zu schrecken. (vom Umschlag) 3m6a