Michelin Bibendum Emailleschild aus Braunschweig, 5-eckig 68 x 80 x 2 cm, Original aus den 1960 / 70er Jahren

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Michelin Bibendum, mittelgroßes 5-eckiges Emailschild (68 x 80 x 2 cm / 5,3 kg). Original vom Ende der 1960er / Anfang der 1970er Jahre (keine Replik!) in einem für dieses Alter guten Erhaltungszustand: Ein Zeitdokument europäischer Automobilgeschichte für den Sammler historischer Werbung.

Dieses Michelin-Schild hing jahrzehntelang in der Stadt Braunschweig an einer Reifen-Annahmestelle an der Celler Straße (heute Weißes Roß / Neubaukomplex). Somit ist dieses Schild auch ein Stück urbaner Regionalgeschichte und eine sammelwürdige Brunsvigensie — vor allem für Oldtimer-Garagen oder Werkstattbesitzer aus Braunschweig und Umgebung.

Der legendäre, freundlich winkende Reifenmann Bibendum — der im Spurt einen großen schweren Pneu mit der gleichen spielerischen Leichtigkeit neben sich her rollen lässt wie ein Kind einen Hula-Hoop-Reifen — wurde bereits 1894 als Maskottchen und Signet eingeführt (Zitat aus Wikipedia): »Auf der Weltausstellung 1894 in Lyon fiel dem Firmengründer Édouard Michelin ein Stapel Autoreifen verschiedener Größen auf, die in weiße Stoffhüllen verpackt waren. Er machte seinen Bruder André darauf aufmerksam: „Wenn er Arme hätte, sähe er fast wie ein Mensch aus.“ Dann fiel ihm ein Plakat ein, das einen korpulenten Bayern mit einer Maß Bier und dem lateinischen Spruch „Nunc est bibendum!“ (deutsch „Jetzt lasst uns trinken!“) zeigte.
Daraufhin ließen die Brüder ein Plakat mit einem Reifenmann entwerfen, der eine mit Glassplittern und Nägeln gefüllte Schale hochhebt, und der Inschrift: “Nunc est bibendum!!.. C’est-à-dire: À votre santé! Le pneu Michelin boit l’obstacle!.“ (deutsch: “Nunc est bibendum! heißt: Auf Ihr Wohl! Der Michelin-Reifen schluckt das Hindernis!“). Bibendum bestand zuerst aus 40 dünneren weißen Reifen, später magerte er auf 26 ab. Auf den ersten Plakaten war Bib noch mit Zigarre zu sehen, die aufgrund vermehrter Nichtraucherkampagnen jedoch später entfernt wurde« (Wikipedia-Zitat Ende).

Im Jahre 2000 wählte eine Jury der Financial Times Bibendum zum besten Firmensignet / Markenzeichen aller Zeiten.

Das Schild wurde 4-farbig schabloniert (weiß, blau, gelb und schwarz / ohne Raster) in relativ flachem, aber sicht- und spürbarem Relief mit frischem Farbglanz auf einem stabilem 5,3 kg schwerem 5-eckigen Blech mit abgekanteten Rändern. Die Herstellermarkierungen auf den beiden unteren weißen Randstreifen lauten: »R C. Clermont F d 55 B 50« und »12 70 S 11 HEXA made in France«. In diesem Zusammenhang könnte mit der Ziffernkombination »12 70« das Herstellungsdatum des Schildes im Dezember 1970 gemeint sein (siehe Detailfotos).

Dieser französische Design-Klassiker wurde nie restauriert, sodass die originale Patina von der jahrzehntelangen Aufhängung im Freien zeugt und die Authentizität und das Alter des Schildes belegt. Auf der mattschwarzen Rückseite des Schildes findet sich vereinzelter kleinflächiger Rostfraß. Die vier an den Ecken angebrachten Ösen sind intakt, sodass das Schild leicht aufzuhängen ist. Die wenigen Emaille-Defekte an den Rändern sind nur von der Seite und von oben sichtbar, aber davon ausgehend verlaufen leichte Rostschleier von oben über den gelben Michelin-Schriftzug (siehe Detailfotos).

Diese Wortmarke wurde in einer extrafetten serifenlosen Linear-Antiqua gesetzt: Besonders das zur Leserichtung hin ungewöhnlich weit geöffnete »C« verweist auf die Schrift »Antique Olive Nord«, die Roger Excoffon 1966 entwarf und u.a. als Logotype für die Air France einsetzte (im deutschen Sprachraum ist diese Schrift von der Logotype der CDU her bekannt). Somit bestätigt auch die erste Verfügbarkeit der Satzschrift für die Logotype das wahrscheinliche Entwurfs- und Herstellungsdatum dieses Blechplakates Ende der 1960er bis Anfang der 1970er Jahre.

Das Redesign der Michelin-Wortmarke verpasste der ehemals »extrafetten« Französin 1997 eine Schlankheitskur, sodass sie seitdem nur noch als sichtbar schmalere »fette Kursive« mit (reifen-spezifisch) abgerundeten Ecken durch die Werbemedien-Welt rollt. Diesem modischen Trend zur Schlankheit musste sich neben der Wortmarke auch ihr männliches Pendant — die Bildmarke des Reifenmannes Bibendum — unterziehen und in einer Art grafischem Aerobic-Kurs gut die Hälfte seines Leib- und Luftvolumens ablassen. Deutlich verjüngt braucht er dafür nun aber auch nicht mehr zu rennen und schwere Reifen balancieren, sondern nur noch entspannt neben der Wortmarke stehen und nett lächeln und winken (siehe: https://logosmarken.com/michelin-logo/).

Bitte beachten Sie, dass es bei den Angebotsfotos aufgrund der Lichtquelle, der Kamera, der Belichtung, dem Dateiformat, der Farbprofile und der vom Betrachter verwendeten Bildschirme zu Farbabweichungen kommen kann.

Rückfragen werden schnellstmöglich beantwortet. Schauen Sie gern auch meine weiteren sammelwürdigen Raritäten an.

Zustand

ein für dieses Alter guter Erhaltungszustand (siehe Detailfotos)

Details zum Artikel

Provenienz: Deutschland, Niedersachsen, ehem. Reifenhändler, Braunschweig, Celler Straße

Länge x Breite x Höhe: 80 cm x 68 cm x 2 cm

Jahr: ca. 1970

Marke: Continental Reifen Hannover

Regionaler Bezug: Deutschland, Braunschweig (Brunswick) (PLZ: 38100)

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